50 JAHRE JUBILÄUM VON STIFTUNG UND FÖRDERVEREIN FÜR ALTERSWOHNUNGEN UND ALTERSFRAGEN DER MÜNSTERGEMEINDE BERN
Im Jahr 1967 erfolgte die Gründung des «Vereins für ein Altersheim der Münstergemeinde Bern» in der Zeit, da mit dem Bezug des Calvinhauses endlich der lang gehegte Wunsch nach einem räumlich hinreichenden Kirchgemeindehaus erfüllt war. Mit dem restlichen Baufonds des Calvinhauses beschloss man, das Projekt für den Bau eines Altersheims zu starten. Mangels Alternativen begnügte man sich dann aber «als bescheidener Anfang», wie ein Protokoll vermerkte, mit dem Projekt in der Villa La Nicca. Das herrschaftliche villenartige Dreifamilienhaus an der Bernastrasse 10 war der Stadt Bern im Jahr 1970 durch Legat zugefallen, verbunden mit der Auflage, es seien darin Alterswohnungen für den gehobenen Mittelstand einzurichten, insbesondere für verarmte Arztwitwen. Die Stadt interessierte sich wenig dafür und fand im Verein der Münstergemeinde einen willkommenen Abnehmer. Das renovations- und umbaubedürftige Haus wurde im Baurecht abgegeben.
Auf dieser Basis wurde das seit 1975 erfolgreiche Konzept eingerichtet: 14 einfache Kleinwohnungen mit Kochnischen und Duschen wurden eingebaut, aber zusätzlich steht die uneingeschränkte Nutzung des gemeinsamen Wohnzimmers, Bastel- / Gästeraum, Gästebad / Fitnessraum und Garten mit gedecktem Gartensitzplatz zur Verfügung. Es handelte sich um eine schon lange vor der heute so gefeierten Erfindung des «Clusterwohnens im Alter» realisierte Idee. Die Wohnungen werden zu günstigen Bedingungen an selbständige ältere Personen und Ehepaare vermietet. Die Hauskommission sichert eine informelle Begleitung der Bewohner, welche bei Bedarf intensiviert werden kann. Allenfalls nötige medizinische Betreuung erfolgt durch die Spitex. Der mit dem Haus verbundene „Häberli-Jäcklin-Fonds“ ermöglicht Verbesserungen der Liegenschaft und die durch die Hauskommission organisierten Ausflüge und Anlässe, wie etwa die Haus – Weihnachtsfeier, welche stets durch Musiker verschönert wird. So wird die Idee einer Hausgemeinschaft gefördert, welche ja schon baulich angelegt ist: Man trifft sich im Wohnzimmer zum gemeinsamen Feiern, Fernsehschauen, Singen oder Suppenzmittag. So wurde auch schon im Bastelraum als Gemeinschaftswerk ein prächtiger Kilt geschaffen. Derzeit trifft man sich auch zum Singen. Periodisch erfolgt der Besuch einer Physiotherapeutin, welche den interessierten Bewohnern im Fitnessraum Beratung zur körperlichen Ertüchtigung und Erhaltung gibt.
Auf Grund grosszügiger Legate konnte vor etwa 20 Jahren das Baurecht von der Stadt ausgekauft werden. Gleichzeitig wurde das Vermögen in eine Stiftung überführt und der ursprüngliche Verein mutierte zum Förderverein.
Die Stiftung übernahm auch die jetzt seit über 25 Jahren andauernde vollständige Finanzierung des Lohnes des Sozialdiakons für Altersfragen der Münsterkirchgemeinde. Aus Aktivitäten in Verbindung mit der Bewohnerschaft Bernastrasse 10 ergab sich auch der Start des Senioren – Mittagstischs, für den während Jahren die Defizitgarantie übernommen wurde.
Das denkmalgeschützte Haus und der schöne Garten an der Bernastrasse 10 verfügen über eine einzigartige Ausstrahlung, welche sich positiv auf alle Beteiligten auswirkt. Durch die kürzlich abgeschlossene Dach- und Fassadenrenovation ist das Haus wieder bereit für viele weitere Jahre der Nutzung.